Eugen-Sänger Medaille für Prof. Volker Liebig

19. November 2018 / Matthias Langer

Honorarprofessor des Instituts für Raumfahrtsysteme erhält außergewöhnliche Auszeichnung

Herr Prof. Volker Liebig, langjähriger ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme und Honorarprofessor am Institut für Raumfahrsysteme in Stuttgart, wurde am 14. November 2018 von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) mit der Eugen-Sänger-Medaille geehrt. Er erhielt die Auszeichnung für große Verdienste um die weltraumgestützte Erderkundung, Meteorologie und Klimaforschung.

Die DGLR schreibt weiter:

„Unter seiner Leitung entstand die Sentinel-Satellitenserie, die die Europäische Weltraumorganisation ESA im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen des Copernicus-Programms entwickelt, baut und betreibt. Die DGLR verleiht die Eugen-Sänger-Medaille für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Raumfahrtwissenschaften bzw. des Raumfahrtgeräts.

„Prof. Liebig hat die erdbeobachtende Raumfahrt in Europa entscheidend geprägt. Als Programmdirektor am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und später als Direktor für Erdbeobachtung der ESA hat er in Zusammenarbeit mit der EU Europa zu einer führenden Position in der Erdbeobachtung weltweit etabliert“, sagte Prof. Rolf Henke, Präsident der DGLR.

Nicht nur die Sentinel-Satellitenserie, auch die erfolgreichen Explorer-Satelliten sowie die Entwicklung der Meteosat-Satelliten entstanden unter der Leitung von Volker Liebig. Er hat maßgeblich die Definition und Durchführung des Copernicus-Programms betrieben, insbesondere den Aufbau entsprechender Nutzerzentren und Datenspeicher. Damit verfügt Europa heute über ein beispielloses System für die Umweltanalyse und -überwachung mit zahllosen Erkenntnissen für Umweltschutz und Klimaforschung.
„Dank Initiativen von Prof. Liebig arbeiten ESA und EU im Bereich Klimaforschung eng zusammen, was zu entscheidenden Fortschritten in der öffentlichen Rezeption dieses Themas führt. Seine technisch-wissenschaftlichen Detailkenntnisse und sein Durchsetzungsvermögen sind die Grundlage dieser Erfolge“, so Henke.

Liebig promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er begann seine Laufbahn in der Polarforschung. Nach einigen Jahren in der Raumfahrtindustrie, trat Liebig 1994 in die Deutsche Agentur für Raumfahrtangelegenheiten (DARA, heute DLR Raumfahrtmanagement) ein. 2000 wurde er zum Programmdirektor des Deutschen Raumfahrtprogramms beim DLR ernannt, bevor er zur ESA wechselte, bei der er von 2004 bis 2016 als Direktor für Erdbeobachtungsprogramme tätig war.

Im Februar 2010 wurde Volker Liebig zum Honorarprofessor der Universität Stuttgart ernannt. Zuvor lehrte er bereits acht Jahre an den Instituten für Raumfahrtsysteme (IRS) und Navigation (INS) über Satellitenprogramme zur Erderkundung und Telekommunikation.“

Quelle: DGLR 2018. https://www.dglr.de/nc/meldungen/dglr_news_meldung/article/dglr-ehrt-prof-volker-liebig-mit-der-eugen-saenger-medaille/index.html

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