Hier lesen Sie den originalen Bericht über den Besuch der Jürgen-Fuhlendorf-Schule:
Wir, der Astronomie Kurs der Jürgen-Fuhlendorf-Schule aus Bad Bramstedt, waren Anfang November auf der Mission Raumfahrt unterwegs. Klimafreundlich verbrachten wir am Montag, den 4.11., nach dem regulären Unterricht acht Stunden im Zug um vom fernen Schleswig-Holstein nach Stuttgart zu reisen.
Am Dienstagvormittag stand der SpaceTalk, organisiert von der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, auf dem Programm. Als wir am Haus der Wirtschaft angekommen sind, erkundeten wir zuerst die Ausstellung zu den verschiedenen Apollo-Missionen. Raumanzug, Mond-Rover und andere spannende Originale waren zu sehen und zu bestaunen. Kurz nach neun Uhr taten sich endlich die Türen zum Konferenzraum auf. Schnelle Beine und ein paar Ellenbogen sorgten dafür, dass wir Plätze in der zweiten Reihe ergatterten. Die perfekten Plätze, denn direkt vor uns saßen die Astronauten Ernst Messerschmid, Matthias Maurer und Walter Cunningham. Spannend war vor allem der kurze Smalltalk mit Apollo Astronaut Cunningham bevor die Vorträge begannen.
Die verschiedenen Vorträge erlaubten einen kleinen Einblick in aktuelle Themen der Raumfahrt. Eine Videobotschaft von Johann-Dietrich Wörner erzählte über zukünftige Projekte auf dem Mond, wie der Errichtung eines internationalen Dorfes auf dem Mond, in welcher die Nationen der Erde friedlich neben- und miteinander forschen und arbeiten. Daraufhin kam das Highlight unserer Exkursion, denn wir konnten Walter Cunningham auf der Bühne sehen, der Geschichten aus seinem Leben und wie es früher im Apolloprogramm bei der NASA ablief, erzählte. Besonders beeindruckend waren dabei die Erzählung von dem Unglück von Apollo 1, als drei seiner Kollegen und Freunde in der Raumkapsel ums Leben kamen. Als dann die Pause war, begann die Fotojagd, um ein Foto mit Walter Cunningham zubekommen. Leider waren nicht alle erfolgreich. Nach der Pause hat Matthias Maurer erklärt wie man für Mondmissionen auf der Erde trainieren kann und was man tun muss um auf dem Mond zu leben. Danach gab es ein Diskussionsforum über „Moon and Beyond“ zwischen Matthias Maurer und Walter Cunningham, wobei wir viele Fragen stellen durften. Nach dem Mittagessen sind einige noch geblieben und haben sich im zweitem Abteil der Konferenz unter anderem den Vortrag der Uni Stuttgarts von Sabine Klinkner über die Forschungen mit dem Flying Laptop angehört.
Am Mittwoch fand der zweite Teil des Abenteuers Raumfahrt statt. Dazu sind wir zur Uni Stuttgart in das Institut für Raumfahrtsysteme gefahren. Vier Vorträge brachten uns die spannenden Forschungstätigkeiten und Möglichkeiten für Studierende näher. Der erste Vortrag über die fliegende Sternwarte SOFIA zeigte die Untersuchung von Sternentstehung. Neue Perspektiven eröffnete der Vortrag über Teleskope, die an Ballons in die Stratosphäre geschickt werden und dort tagelang die Sterne beobachten können. Etwas, das mit den herkömmlichen Bodenteleskopen nicht möglich ist. Ein Vortrag über das Vorkommen und die technischen Möglichkeiten des Sammelns von kosmischem Staub.
Nach den theoretischen Vorträgen haben wir uns alle zusammen das Kontrollzentrum vom Flying Laptop angesehen, wo die Befehle ausgesendet werden und der Status des Satelliten kontrolliert wird. Zudem waren wir noch bei den Plasma-Windkanälen. Dort werden nicht nur Atmosphären anderer Planeten simuliert sondern auch Satellitentriebwerke getestet.
Diese zwei Tage waren sehr interessant und informativ. Wir kamen Astronauten näher und bekamen in der Uni Einblicke das Kontrollzentrum eines aktiven Satelliten und wir erlebten viele Dinge, die man sonst als Schüler im Schulalltag nicht erleben kann.
(Daniel Broszio)