Wissenschaftliche Mitarbeitende der Abteilung Raumtransporttechnologie nahmen an der 3. Konferenz zu “Flight Vehicles, Aerothermodynamics and Re-entry” (FAR) vom 18. bis 22. Mai im französischen Arcachon teil und bildeten dabei die inoffiziell größte Teilnehmergruppe der Veranstaltung.
Das Team präsentierte ein breit gefächertes Spektrum aktueller Forschungsarbeiten, die maßgeblich zur Weiterentwicklung nachhaltiger Raumtransportsysteme beitragen. Dazu zählten neue Messverfahren zur Charakterisierung von Hochenthalpeströmungen, welche neue Erkenntnisse über das Verhalten unter extremen aerothermodynamischen Bedingungen ermöglichen.
Ein besonderer Fokus lag auf der numerischen Modellierung von Nicht-Gleichgewichtsströmungen. Dabei wurden neue Methoden bei der Simulation komplexer Wiedereintrittsströmungen erzielt – einschließlich katalytischer Prozesse, Plasmaphysik und chemischer Reaktionen. Auch die Modellierung des atomaren Reflektionsverhaltens im sehr niedriegen Erdorbit (VLEO) wurde verbessert – für eine genauere aerodynamische Auslegung von Satelliten. Zudem wurden neue Modelle zur Simulation der Tröpfchenverbrennung, etwa für Scram-Jet-Antriebe, vorgestellt.
Im experimentellen Bereich wurden Ergebnisse aus Plasmawindkanälen präsentiert, die als realitätsnahe Testumgebungen für Wiedereintritte dienen. Dabei stand unter anderem die experimentelle Simulation des Eintritts in die Atmosphären von Gasplaneten im Fokus – eine Herausforderung mit hoher Relevanz für künftige Explorationsmissionen. Ebenso wurde die experimentelle Untersuchung des destruktiven Wiedereintritts von Satelliten thematisiert, um das Verhalten von Raumfahrzeugen beim Verglühen in der Atmosphäre besser zu verstehen.
Weitere Beiträge befassten sich mit der Berechnung von Wiedereintrittsemissionen, um den ökologischen Fußabdruck zukünftiger Systeme fundiert zu bewerten. Ein zusätzlicher Themenschwerpunkt war die Entwicklung von Strategien zur gezielten Erhaltung von Raketenoberstufen („Design not to Demise“) – mit dem Ziel, deren Wiederverwendbarkeit zu ermöglichen und Ressourcen effizient zu nutzen.