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Destiny+ steht für "Demonstration and Experiment of Space Technology for INterplanetary voYage for Phaethon fLyby and dUSt analysis). Die Sonde soll im Jahr 2022 starten und nach einer Flugzeit von 4 Jahren einen nahen Vorbeiflug beim aktiven Asteroiden 3200/Phaethon durchführen. Aktive Asteroiden sind bisher wenig erforscht und sie bilden das Bindeglied zwischen den inaktiven Asteroiden und den in Sonnennähe aktiven Kometen. Durch seinen zum Teil sehr geringen Abstand zur Sonne von nur 0.14 astronomische Einheiten wird Phaethon auf der Oberfläche sehr heiß und verliert dabei sehr viel Gas und Staub. Die größeren Staubpartikel verteilen sich entlang seiner Flugbahn, und das Durchqueren der Erde durch diesen Staubgürtel führt jährlich zum Meteorschauer der Geminiden. Phaethon hat bereits sehr viel Material von seiner Oberfläche verloren und heute ist nur noch eine geringe Aktivität festzustellen. Dadurch wird Phaethon als aktiver Asteroid bezeichnet und die wissenschaftliche Ergebnisse versprechen einen Einblick in die Evolution unseres Sonnensystems.
Bild: Eine künstlerische Darstellung von Destiny+, Copyright Japanese Aerospace Exploration Agency
Während des schnellen Vorbeiflugs mit 25 km/s werden Remote Sensing und in-situ Beobachtungen durchgeführt. Eine Multispektralkamera soll den 6 km großen Asteroiden aus der Ferne charakterisieren und der von der Universität Stuttgart entwickelte Staubsensor soll die umgebende Staubwolke entlang der Flugbahn von Destiny+ analysieren.
Bevor Destiny+ aber den Asteroiden erreicht, werden genaue Messungen der interplanetaren und interstellaren Staubumgebung durchgeführt. Insbesondere die elementare Zusammensetzung der feinen interstellaren Staubteilchen im inneren Sonnensystem und ihre Wechselwirkung mit der Sonnenumgebung sind von Interesse.
Destiny+ und DDA stellen somit eine Brücke zwischen den Planetenwissenschaften und der Astrophysik her.
Nachdem Deutschland in den letzten Jahren wichtige Kompetenzen insbesondere bei dem Projekt Cosmic-Dust-Analyzer (CDA) der Cassini Mission gewinnen konnte, ist dies das nächste bedeutende Projekt der Universität Stuttgart im Bereich der Weltraumsensorik. Unter der Leitung von Dr. Ralf Srama vom Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) soll jetzt die Entwicklung des neuen Staubteleskopes vorbereitet werden.
Das Projekt wird durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt gefördert.