SOFIA entdeckt molekulares Wasser auf dem Mond

26. Oktober 2020 / Andrea Mayer-Grenu, Dörte Mehlert, Matthias Langer

Sensationelle Entdeckung: Die fliegende Sternwarte SOFIA erbringt eindeutigen Nachweis von Wassermolekülen auf den Mond außerhalb des permanenten Schattens an den Mondpolen.
[Bild: NASA/Ames Research Center/Daniel Rutter ]

SOFIA, das Stratosphären Observatorium Für Infrarot-Astronomie, liefert mit dem direkten Nachweis von Wassermolekülen auf dem Mond die Grundlage für die Wasserversorgung bei zukünftigen Weltraummissionen.

Dem Infrarot-Observatorium der US-amerikanischen Weltraumbehörde NASA und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) war es mit dem Instrument FORCAST (Faint Object InfraRed CAmera for the SOFIA-Telescope) gelungen, die Moleküle auf der Südhalbkugel des Mondes zu detektieren.  Die Forschungsergebnisse wurden am 26. Oktober 2020 im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht. Der wissenschaftliche Betrieb von SOFIA wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA-Institut (DSI) am Institut der Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart koordiniert.

Die Menge an Wasser, die SOFIA entdeckt hat, entspricht etwa dem Inhalt einer 0,33 Liter Getränkedose, verteilt in einem Kubikmeter Boden. „Das ist zwar weniger als in den Wüsten unserer Erde“, erläutert Reinhold Ewald, Europäischer Astronaut und Professor am Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart. „Aber findige Lebenserhaltungssysteme wie wir sie im Bereich Astronautik und Raumstationen am IRS entwickeln und erforschen, könnten daraus einen Teil der Ressourcen produzieren, die wir für zukünftige astronautische Weltraumissionen brauchen werden.“

Um das Phänomen von Wasser auf dem Mond eingehender zu erforschen, wird SOFIA die sonnenbeschienenen Flächen während verschiedener Mondphasen erneut beobachten. Die Wissenschaftler*innen erhoffen sich davon neue Erkenntnisse darüber, wie das Wasser produziert und gespeichert wird, und wie es sich über die Mondoberfläche verteilt. Diese Daten werden hilfreich für die Planung zukünftiger Mondmissionen sein.

Den ausführlichen Artikel gibt es auf der Seite des Deutschen Sofia Instituts (DSI):

 

Originalveröffentlichung:

Molecular water detected on the sunlit Moon by SOFIA, C. I. Honniball et al. Nature Astronomy, 26. Oktober 2020 (DOI: 10.1038/s41550-020-01222-x)

Fachlicher Kontakt:

Prof. Dr. Alfred Krabbe, Deutsches SOFIA Institut am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart, Tel.: +49 711 685-62406, E-Mail krabbe@dsi.uni-stuttgart.de

Casey I. Honniball (Autorin), Ph.D., NASA Post-Doctoral Program Fellow, NASA Goddard Space Flight Center, E-Mail: cih@higp.hawaii.edu

Pressekontakt:

Dörte Mehlert, Universität Stuttgart, Deutsches SOFIA Institut, Tel: +49 711-685-69632, E-Mail: mehlert@dsi.uni-stuttgart.de

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