Revolution bei Wiedereintrittsprozessen: MEESST bekommt Förderzusage

July 20, 2020 / Matthias Langer, Georg Herdrich

Das neue Verbundprojekt MEESST - MHD (magneto-hydrodynamics) Enhanced Entry System for Space Transportation - startet im Oktober 2020

Am IRS gibt es eine offene Stellenausschreibung im Projekt: Promotionsstelle Experimentelle Magnetohydrodynamische Beeinflussung von Wiedereintrittsplasmen

 

Der Antrag des Projekts MEESST (Magneto-hydrodynamics Enhanced Entry System for Space Transportation) beim sogenannten FET Open call wurde erfolgreich bewilligt. Als Teil des Horizon 2020 Programms unterstützt FET (Future and Emerging Technologies) Open Projekte, die neuartige Ideen im Wissenschafts- und Technologiebereich erforschen und Innovationen generieren wollen. Auch beim Projekt DISCOVERER handelt es sich um ein FET, an dem das IRS ebenfalls beteiligt ist.

Um was geht es?

Wiedereintrittsprozesse gelten als eine der kritischen Phasen von Raumfahrtmissionen. Neben den heißen Plasmaströmungen, die auf das Raumfahrtzeug einwirken, kommt es zu einem Kommunikations-Blackout, der mitunter mehrere Minuten andauern kann. Bisherige wissenschaftliche Studien haben bereits gezeigt, dass Magneto-Hydrodynamik (MHD) einen Rahmen für die Lösung beider Probleme bieten kann: Elektromagnetische (EM) Felder können demnach dazu verwendet werden, Wärmeströme zu reduzieren und ein magnetisches Fenster zu erzeugen, das in der Lage ist, den Blackout zu mildern. Die Übersetzung dieser Ideen in eine funktionsfähige, wissenschaftlich fundierte Technologie ist bislang jedoch noch nicht gelungen. Das Projekt MEESST will diese Lücke zwischen Wissenschaft und Technologie füllen und einen ersten Demonstrator für ein aktives Magnetschild entwerfen. Der Erfolg des Projektes kann zu einem Paradigmenwechsel in der weltweiten Raumfahrt werden.

Was ist die Aufgabe des IRS?

Das Institut für Raumfahrtsysteme leitet die Experimente zur Hitzeströmung um das Magnetfeld an. Zunächst werden die fortschrittlichen Modellierungstools des Instituts ohne den Magnetfeld-Demonstrator validiert. Dies geschieht ebenfalls unter der Leitung des IRS. Mit Hilfe der gesammelten experimentellen Daten wird dann der Demonstrator mit dem supraleitenden Magneten getestet.

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